Definition

Selbstbestimmte Identität (Self-Sovereign Identity)

Selbstbestimmte Identität (Self-Sovereign Identity) ist ein Modell zur Verwaltung digitaler Identitäten, bei dem eine Person oder ein Unternehmen die alleinige Kontrolle über ihre Konten und persönlichen Daten hat. Personen mit selbstbestimmter Identität können ihre Daten auf ihren Geräten speichern und sie für Überprüfungen und Transaktionen bereitstellen, ohne sich auf einen zentralen Datenspeicher verlassen zu müssen. Mit selbstbestimmter Identität haben die Nutzer die vollständige Kontrolle darüber, wie ihre persönlichen Daten gespeichert und verwendet werden.

Bei allen Modellen des Identitätsmanagements erfordert eine digitale Identität Identifikatoren, die sicherstellen, dass der Nutzer derjenige ist, der er vorgibt zu sein. Bei der selbstbestimmten Identität benötigen die Identifikatoren jedoch keinen Vermittler. Das bedeutet, dass die selbstbestimmte Identität eines Nutzers in einem Claim, zum Beispiel einem Block in einer Blockchain, registriert werden kann. Die Person kann dann diese Identifikationsdaten weitergeben, wenn sie beispielsweise eine Transaktion mit einer Bank durchführt.

Mit der selbstbestimmten Identität kann eine Person eine App auf ihrem Telefon installieren, in der ihre Identitätsdaten gespeichert sind, und dann eine Identifikationsnummer und Identitätsinformationen verwenden, um zu überprüfen, wer sie ist. Die selbstbestimmte Identität bietet dem Nutzer mehr Sicherheit und Flexibilität und gibt ihm die Möglichkeit, Daten nur dann weiterzugeben, wenn er es wünscht.

Konzepte der selbstbestimmten Identität

Die selbstbestimmte Identität besteht aus Behauptung (Claim), Nachweis (Proof) und Bestätigung (Attestation):

  • Claim bezieht sich auf die Identitätsbehauptung des Nutzers.
  • Proof ist ein Formular oder Dokument, das als Beweis für eine Behauptung dient. Ein Nachweis kann zum Beispiel ein Reisepass oder eine Geburtsurkunde sein.
  • Attestation oder Validierung liegt vor, wenn die andere Partei die Richtigkeit der Behauptung bestätigt. Bestätigungen können auf dem Gerät des Nutzers gespeichert werden und sind in der Regel maschinenlesbar.

Vor- und Nachteile der selbstbestimmten Identität

Einige Vorteile der selbstbestimmten Identität sind:

  • Sie ist sicherer und verhindert gängige Angriffe auf personenbezogene Daten, wie zum Beispiel Datenschutzverletzungen.
  • Die Daten sind vertraulicher.
  • Die Nutzer haben eine größere Kontrolle über ihre eigenen Daten.
  • Der Prozess ist effizienter.
  • Die Nutzer sind nicht von anderen Identitätsanbietern abhängig, die Ihre Daten möglicherweise verkaufen und vermarkten.

Zu den Nachteilen der selbstbestimmten Identität gehören:

  • Die Nutzer sind für ihre eigene Sicherheit verantwortlich.
  • Es kann mehrere Identitätsplattformen geben, was bedeutet, dass die Nutzer möglicherweise mehrere Apps verwenden müssen.
  • Der Überblick über persönliche Daten und Berechtigungen kann komplex werden.
  • Bestimmte Datenvermittler können möglicherweise nicht entfernt werden.
  • Nachweisdaten sind normalerweise unstrukturiert und könnten leicht gefälscht werden.
Diese Definition wurde zuletzt im März 2022 aktualisiert

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