Definition

Private IP-Adresse

Was ist eine private IP-Adresse?

Eine private IP-Adresse bezeichnet einen Bereich von IP-Adressen, die nicht für das Internet bestimmt sind und in einem internen Netzwerk verwendet werden. Private IP-Adressen werden von Netzwerkgeräten wie Routern mittels Netzwerkadressübersetzung (Network Address Translation, NAT) bereitgestellt.

Internet-Protokoll-Adressen (IP-Adressen) identifizieren ein Gerät entweder im Internet oder in einem lokalen Netzwerk. IP-Adressen ermöglichen auch die Übermittlung von Informationen zwischen Geräten in einem Netzwerk.

Private IP-Adressen werden in der Regel für lokale Netzwerke in Wohn-, Büro- und Unternehmensbereichen verwendet. Jedes Gerät, das eine Verbindung zu einem Internet-Netzwerk herstellt (zum Beispiel Computer, Smartphones, Tablets oder Drucker) hat eine private IP-Adresse. Router benötigen eine Möglichkeit, diese Geräte zu identifizieren, und die Geräte müssen sich unter Umständen auch gegenseitig identifizieren. Hier kommen die privaten IP-Adressen ins Spiel. Private IP-Adressen werden von einem Router zur Identifizierung generiert.

Private IP-Adressen wurden ursprünglich geschaffen, um die Verknappung von IPv4-Adressen, einer der Haupttypen von IP-Adressen, zu verzögern. Ursprünglich dachte man, dass das 32-Bit-IP-Adressierungssystem von IPv4 mit 4.294.967.296 theoretischen IP-Adressen für alle Zwecke ausreichen würde. Als jedoch immer mehr Geräte mit Internetanschluss auf den Markt kamen, zeigte sich, dass irgendetwas die Lücke zwischen IPv4 und einem zukünftigen System füllen musste. Die private IP-Adressierung und die Network Address Translation begannen, diese anfängliche Lücke mit einer Reihe von privaten IP-Adressen zu füllen. Später wurde ein neues Adressierungssystem, Internet Protocol Version 6 (IPv6), eingeführt. IPv6 erhöht im Vergleich zu IPv4 die Länge der IP-Adressen von 32 Bit auf 128 Bit.

Private Adressen können vom Router über das Dynamic Host Configuration Protocol (DHCP) zugewiesen oder manuell eingestellt werden, woraufhin die Adressen über den Router miteinander kommunizieren können.

Wofür wird eine private IP-Adresse verwendet?

Private IP-Adressen werden in der Regel für private und Unternehmensnetzwerke genutzt, da die Adressen außerhalb des privaten Netzwerks nicht sichtbar sind. Internet Service Provider (ISP) können Privatkunden auch eine einzige routingfähige IPv4-Adresse zuweisen. Um diese eine Adresse in mehrere Adressen zu übersetzen, so dass mehrere Geräte die zugewiesene Adresse haben können, wird ein Netzwerk Address Translator/Port Address Translator Gateway verwendet. Mit dieser Methode lassen sich mehrere Hosts verbinden.

In Unternehmensnetzwerken werden private IP-Adressen aus Sicherheitsgründen verwendet, da sie es einem externen Host erschweren, eine Verbindung zu einem System herzustellen. Unternehmen verwenden private IP-Adressen auch, um den Internetzugang auf interne Benutzer zu beschränken, was zur Erhöhung der Sicherheit beiträgt.

Was sind die verschiedenen privaten IP-Adressbereiche?

Bei der privaten IP-Adressierung werden sowohl IPv4- als auch IPv6-Adressen verwendet.

Private IPv4-Adressen haben die folgenden Klassenkonfigurationen:

  • IP-Adressen der Klasse A: Die Konfigurationen reichen von 10.0.0.0 bis 10.255.255.255. Diese Klasse ist für große Netzwerke gedacht und hat 8 Bits für das Netzwerk und 24 Bits für Hosts.
  • IP-Adressen der Klasse B: Die Konfigurationen reichen von 172.16.0.0 bis 172.31.255.255. Diese Klasse ist für mittlere Netzwerke und hat 16 Bits für das Netzwerk und 16 Bits für die Hosts.
  • IP-Adressen der Klasse C: Die Konfigurationen reichen von 192.168.0.0 bis 192.168.255.255. Diese Klasse ist für kleinere Netzwerke gedacht und verfügt über 24 Bits für das Netzwerk und 8 Bits für Hosts.

Der Bereich der privaten IP-Adressen ist relativ klein, da sie in verschiedenen privaten Netzwerken ohne Folgen mehrfach verwendet werden können. Dies unterscheidet sich von öffentlichen IP-Adressen, die alle eindeutig identifizierbar sein müssen.

Diese Grafik zeigt ein Beispiel für eine IPv6-Adresse und ihren Aufbau.
Abbildung 1: Diese Grafik zeigt ein Beispiel für eine IPv6-Adresse und ihren Aufbau.

Zu den privaten IPv6-Adressbereichen gehören:

  • Adressblock fc00::/7: Dies sind von der Internet Assigned Numbers Authority reservierte IP-Adressen für eindeutige lokale Adressen.
  • Adressblock fec0::/10: Diese sind für veraltete lokale Adressen vorgesehen.

IPv6-Adressen werden im Hexadezimalsystem geschrieben, das vier Bits verwendet, das heißt, eine IPv6-Adresse besteht aus 32 hexadezimalen Ziffern. Die Zahlen sind in Vierergruppen mit insgesamt acht Blöcken oder Gruppen zusammengefasst.

Was sind die Unterschiede zwischen einer privaten und einer öffentlichen IP-Adresse?

Sowohl öffentliche als auch private IP-Adressen haben Attribute, die auf ihre Rolle hinweisen. Zum Beispiel unterscheiden sie sich dadurch, dass private IP-Adressen für die Kommunikation innerhalb eines privaten Netzwerks oder mit anderen Geräten in einem Heimnetzwerk oder Büro verwendet werden. Sie lassen sich nicht direkt über das Internet ansprechen. Öffentliche IP-Adressen hingegen werden für die Kommunikation über das öffentliche Internet außerhalb eines privaten Netzwerks verwendet. Öffentliche IP-Adressen sind einmalig und dürfen im Gegensatz zu privaten IP-Adressen nicht mehrfach verwendet werden.

Diese Tabelle zeigt die Unterschiede zwischen privaten und öffentlichen IP-Adressen.
Abbildung 2: Diese Tabelle zeigt die Unterschiede zwischen privaten und öffentlichen IP-Adressen.

Private IP-Adressen werden einem Gerät von einem Router innerhalb des Netzwerks zugewiesen, während öffentliche IP-Adressen von einem Internetdienstanbieter zugeteilt werden. Außerdem können öffentliche IP-Adressen eine beliebige Kombination von Nummern sein, die nicht in private IP-Adressbereiche fallen.

Private IP-Adressen bieten außerdem eine zusätzliche Sicherheitsebene, da sie nur innerhalb privater Netzwerke und nicht wie öffentliche IP-Adressen im Internet zu finden sind.

Wie Sie Ihre private IP-Adresse überprüfen können

Die meisten Privatpersonen müssen ihre IP-Adresse nicht kennen, aber in einigen Szenarien ist dieses Wissen sehr nützlich, zum Beispiel wenn ein Computer mit einem anderen Gerät im Netzwerk verbunden werden soll.

Die Schritte zur Ermittlung der IP-Adresse eines Geräts sind je nach Plattform unterschiedlich:

  • Windows: Suchen Sie in der Windows-Suchleiste nach cmd und geben Sie dann in der Befehlszeile ipconfig ein, um die private IP-Adresse anzuzeigen.
  • macOS: Wählen Sie die Systemeinstellungen und klicken Sie dann auf Netzwerk, um die private IP-Adresse anzuzeigen.
  • Linux: Starten sie ein Terminal. Dort geben Sie den Befehl ifconfig ein, der Ihnen unter anderem alle IP-Adressen für die gefundenen Netzwerkadapter ausgibt.
  • iPhone: Wählen Sie Einstellungen. Gehen Sie zu WLAN, tippen Sie auf das i, das neben dem Netzwerk erscheint, mit dem es verbunden ist. Dort wird unteranderem auch die IP-Adresse angezeigt.
  • Android: Wählen Sie Einstellungen, gehen Sie zu Info oder Über das Telefon. Dort sollte unter anderem die IP-Adresse sichtbar sein.

Andere Geräte lassen sich über den Router überprüfen, mit dem sie verbunden sind. Die Schritte dazu sind jedoch je nach Router unterschiedlich.

Diese Definition wurde zuletzt im Juli 2024 aktualisiert

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