Definition

MD5

MD5 ist ein Algorithmus, der genutzt wird, um die Integrität und Echtheit von Daten zu überprüfen. Dazu wird – unabhängig von der Größe einer Datei oder Nachricht – ein 128 Bit langer Hash-Wert gebildet, der genauso einzigartig wie ein Fingerabdruck sein soll. MD5 wurde von Professor Ronald L. Rivest vom MIT entwickelt, um in Anwendungen für digitale Signaturen eingesetzt zu werden. Dabei werden große Dateien auf sichere Weise komprimiert, bevor sie mit einem geheimen Schlüssel per Public-Key-Verfahren verschlüsselt werden. MD5 wurde als RFC 1321 (Request for Comments) von der Internet Engineering Task Force (IETF) standardisiert.

Nach diesem Standard soll es rechnerisch unmöglich sein, dass zwei unterschiedliche Nachrichten denselben MD5-Hash erhalten oder dass anhand eines MD5-Hashes eine gefälschte Nachricht erstellt werden kann. MD5 ist die dritte kryptografische Hash-Funktion von Rivest. Die anderen beiden heißen MD2 und MD4 und sind ähnlich aufgebaut. MD2 ist jedoch für 8-Bit-Rechner optimiert, während die beiden späteren Algorithmen auf 32-Bit-Systeme ausgerichtet sind. Der MD5-Algorithmus ist eine Erweiterung von MD4, das zwar als schnell gilt, aber laut einer Überprüfung nicht als absolut sicher eingestuft wird. MD5 ist dafür nicht ganz so schnell wie MD4, garantiert aber eine höhere Datensicherheit. Nach neueren Erkenntnissen soll es aber mittlerweile möglich sein, mit „überschaubarem Aufwand” mehrere Nachrichten zu erstellen, die denselben MD5-Wert haben. Dabei werden sogenannte „Kollisions-Angriffe” eingesetzt.

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Diese Definition wurde zuletzt im Juni 2016 aktualisiert

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