Definition

Drucker

Ein Drucker ist ein Gerät, das Text- und Grafikausgaben von einem Computer annimmt und diese Information auf Papier überträgt. Dabei werden in der Regel genormte Papiergrößen verwendet. Drucker unterscheiden sich hinsichtlich Größe, Geschwindigkeit, Raffinesse und Kosten. Grundsätzlich kann man sagen, dass teurere Drucker für Farbausdrucke mit höherer Auflösung genutzt werden.

Drucker für Personal Computer können in Anschlags- und Nicht-Anschlags-Drucker eingeteilt werden. Alte Anschlagsdrucker funktionierten wie eine automatische Schreibmaschine, bei der jeder Druck auf eine Taste den zugehörigen Buchstaben durch einen mechanischen Druck auf ein Farbband zu Papier gebracht wurde. Matrix-Drucker waren beliebte und kostengünstige Drucker für Computer. Bei diesem Druckertyp wird mit Hilfe kleiner Nadeln, die jeweils einen Punkt des Schriftbilds darstellen, das Druckergebnis zeilenweise auf das Papier gebracht. Die bekanntesten Nicht-Anschlags-Drucker sind Tintenstrahldrucker, von denen es viele preisgünstige Farbdruck-Modelle von vielen Marken gibt, und Laserdrucker. Ein Tintenstrahldrucker sprüht aus sehr geringer Entfernung die Tinte aus einer Patrone auf das vorbeirollende Papier. Ein Laserdrucker nutzt einen von einem Spiegel reflektierten Laserstrahl, mit dem Farbe (genannt Toner) angezogen und über eine Trommel auf ausgewählte Stellen des Papiers übertragen wird.

Die nachfolgenden vier Merkmale eines Druckers sind für Anwender besonders interessant:

  • Farbe. Farbe ist wichtig für Anwender, die Präsentationen, Landkarten oder andere Seiten ausdrucken möchten, auf denen Farbe ein Teil der Information ist. Farbdrucker können auch in schwarz-weiß drucken. Farbdrucker sind teurer im Unterhalt, da sie zwei Farbpatronen verwenden (einmal für Farbdruck und einmal für Schwarz-Weiß-Druck), die nach einer bestimmten Anzahl ausgedruckter Seiten ersetzt werden müssen. Für Anwender, die keine Farbausdrucke benötigen und die viele Seiten ausdrucken, ist ein Schwarz-Weiß-Drucker die kostengünstigere Alternative.
  • Auflösung. Die Auflösung des Druckers, die sich in der Schärfe von Text und Bilder auf dem Papier zeigt, wird normalerweise in Punkten pro Zoll gemessen, oder englischsprachig in dots per inch(dpi). Die meisten kostengünstigen Drucker bieten eine für die meisten Zwecke ausreichende Auflösung von 600 dpi.
  • Geschwindigkeit. Wer viel druckt, für den wird auch die Geschwindigkeit eines Druckers zu einer wichtigen Kenngröße. Billige Drucker schaffen zwischen drei und sechs Seiten pro Minute. Farbausdrucke benötigen mehr Zeit. Teurere Drucker sind wesentlich schneller.
  • Speicher. Die meisten Drucker verfügen über nur wenig eigenen Speicher (beispielsweise ein Megabyte), der aber oft durch den Anwender erweitert werden kann. Verfügt der Drucker über mehr als den minimal erforderlichen Hauptspeicher, so beschleunigt sich die Ausgabe von Seiten mit großen Bildern oder Tabellen mit Rahmen (die der Drucker als großes Bild behandelt).

Druckerschnittstellen

Die üblichste Eingabe-Ausgabe-Schnittstelle für Drucker war früher die parallele Centronics-Schnittstelle mit einem 36-Pin-Stecker. Neuere Drucker und Computer nutzen aber eher serielle Schnittstellen, insbesondere den Universal Serial Bus (USB) oder FireWire mit einem kleineren und weniger schwerfälligen Stecker.

Druckersprachen

Druckersprachen formulieren Befehle vom Computer an den Drucker und vermitteln ihm, wie das zu druckende Dokument formatiert werden muss. Solche Befehle beziehen sich auf Schriftgrößen, Grafiken, Kompression der zum Drucker übertragenen Daten, Farben und so weiter. Die beiden bekanntesten Druckersprachen sind Postscript und die Printer Control Language (PCL).

Postscript ist eine Druckersprache, die englischsprachige Sätze und programmatische Konstruktionen nutzt, um das Aussehen einer Seite an den Drucker zu vermitteln. Diese Druckersprache wurde im Jahr 1985 von Adobe entwickelt. Mit ihr wurden neue Features wie Umriss-Schriftarten und Vektorgrafiken möglich. Heutzutage beherrschen Drucker von Werk aus Postscript oder können diese Möglichkeit nachrüsten. Postscript ist nicht nur auf Drucker beschränkt, die Sprache kann mit jedem Gerät verwendet werden, das aus Punkten ein Bild erzeugt, etwa mit einer Bildschirmanzeige, mit einem Präsentationsgerät, oder mit einem Bildsetzer.

Die PCL (Printer Command Language) basiert als Sprache auf sogenannten Escape-Codes, mit denen Befehle für zu druckende Dokumente an den Drucker übertragen werden. Die Escape-Code-Sprache wird so bezeichnet, weil jede Befehlssequenz von einem Escape-Zeichen eingeleitet wird, dem eine Anzahl codierter Ziffern folgt. Hewlett Packard hatte PCL ursprünglich für die Nutzung mit seinen Matrix- und Tintenstrahldruckern vorgesehen. Seit der Einführung hat sich PCL zum Industriestandard etabliert. Andere Anbieter, die HP-Drucker nachbauen, haben ihn übernommen. Einige dieser Nachbauten sind sehr gut, trotzdem gibt es kleine Unterschiede gegenüber originalen HP-Druckern dahingehend, wie eine Seite zum Ausdruck kommt. Der ursprüngliche, erste HP LaserJet wurde im Jahr 1984 mit PCL vorgestellt. PCL half dabei, das Erscheinungsbild der Druckergebnisse kostengünstiger Drucker von einem ärmlichen auf ein herausragendes Niveau anzuheben.

Schriftarten

Eine Schriftart ist eine Sammlung von Buchstaben in einem bestimmten Stil und einer bestimmten Größe, die einem Schriftart-Design entsprechen. Drucker verwenden residente und flüchtige Schriftarten für den Ausdruck von Text. Residente Schriftarten sind in die Hardware des Druckers eingebaut. Sie werden auch als interne oder eingebaute Schriftarten bezeichnet. Sämtliche Drucker verfügen über eine oder mehrere residente Schriftarten. Zusätzliche Schriftarten lassen sich über ein Schriftartmodul oder die Installation von Schriftarten auf der Festplatte einrichten. Anders als flüchtige Schriftarten können residente Schriftarten nicht gelöscht werden. Flüchtige Schriftarten werden auf der Festplatte gespeichert und an den Speicher des Computers gesendet, wenn ein Dokument mit einer bestimmten flüchtigen Schriftart gedruckt werden soll. Flüchtige Schriftarten sind im Handel erhältlich oder lassen sich aus dem Internet herunterladen.

Drucker und Bildschirme nutzen zwei technologisch unterschiedliche Schrifttypen: Bitmap- Schriftarten und Umriss-Schriftarten. Bitmap-Schriftarten sind direkte digitale, nicht skalierbare Darstellungen der Schrift. Dass sie nicht skalierbar sind bedeutet, dass sie eine (oder auch mehrere) fest zugewiesene Größe(n) aufweisen. Soll zum Beispiel ein Dokument ausgedruckt werden, das eine Schrift in der Größe 24 Punkte aufweist, der Drucker verfügt aber nicht selber über diese Bitmap-Schriftart in der angeforderten Größe, so versucht der Computer, die passende Größe abzuschätzen. Das Ergebnis dieses Vorgangs sind oft gequetscht oder gestaucht aussehende Texte. Auch kantige Ecken sind ein Problem für Bitmap-Schriftarten. Umriss-Schriftarten sind mathematische Beschreibungen des Schriftbilds, das an den Drucker gesendet wird. Der Drucker wandelt diese dann in ein Rasterbild oder direkt in die Punkte auf dem Papier um, die für die Darstellung erforderlich sind. Weil sie mathematisch angelegt sind, sind Umriss-Schriftarten skalierbar. Das bedeutet, dass die Größe der Schrift ohne jeden Verlust an Schärfe oder Auflösung des gedruckten Ergebnisses variabel ist. TrueType- und Type1-Schriftarten sind Umriss-Schriftarten. Umriss-Schriftarten werden auch in Postscript und mit PCL-Druckersprachen eingesetzt.

Diese Definition wurde zuletzt im August 2019 aktualisiert

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