Definition

APIPA (Automatic Private IP Addressing)

Was ist Automatic Private IP Addressing (APIPA)?

Automatic Private IP Addressing (APIPA), zu Deutsch: automatische private IP-Adressierung, ist eine Funktion von Windows-basierten Betriebssystemen (seit Windows 98 und Windows ME), die es einem DHCP-Client (Dynamic Host Configuration Protocol) ermöglicht, sich selbst automatisch eine IP-Adresse zuzuweisen, wenn kein DHCP-Server verfügbar ist, um diese Funktion auszuführen. APIPA dient als DHCP-Server-Failover-Mechanismus und erleichtert die Konfiguration und Unterstützung kleiner LANs.

DHCP ist ein Netzwerkmanagement-Protokoll, mit dem Unternehmen IP-Adressen und andere Netzwerkparameter dynamisch an Geräte oder Knoten in ihren Netzwerken zuweisen können. Ein DHCP-basierter Dienst verwaltet die Client-Netzwerkkonfigurationen automatisch von einem zentralen Server aus, so dass den verwalteten Geräten keine IP-Adressen mehr manuell zugewiesen werden müssen. DHCP unterstützt Netzwerke aller Größen, von kleinen Organisationen bis hin zu Unternehmensnetzwerken.

Wenn ein DHCP-Client-Computer eine Verbindung zum Netzwerk herstellt, versucht er, mit einem DHCP Server zu kommunizieren. Wenn ein Server verfügbar ist, weist dieser dem DHCP-Client eine IP-Adresse und andere Netzwerkparameter zu. In manchen Fällen ist möglicherweise ein DHCP-Server nicht verfügbar. Zum Beispiel kann der Server vorübergehend außer Betrieb sein oder es gibt keinen DHCP-Server im Netzwerk.

Ist dies der Fall und APIPA aktiviert, wählt der Client-Computer eine IP-Adresse aus einem Bereich vordefinierter Adressen – 169.254.0.0 bis 169.254.255.255 – und weist sich diese Adresse automatisch selbst zu. Die Internet Assigned Numbers Authority (IANA) reserviert diese Adressen speziell für APIPA-Anwendungsfälle, um sicherzustellen, dass sie nicht in Konflikt mit DHCP-routingfähigen Adressen geraten.

Abbildung 1: Grafik zur Veranschaulichung der Funktionsweise des Dynamic Host Configuration Protocols (DHCP).
Abbildung 1: Grafik zur Veranschaulichung der Funktionsweise des Dynamic Host Configuration Protocols (DHCP).

Als Teil des APIPA-Zuweisungsprozesses verwendet der DHCP-Client das Address Resolution Protocol (ARP), um sicherzustellen, dass die gewählte Adresse nicht von einem anderen Computer im Netzwerk verwendet wird. Sobald der Client sich selbst eine IP-Adresse zugewiesen hat, kann er über TCP/IP mit anderen Computern im LAN kommunizieren, die entweder für APIPA konfiguriert oder manuell auf den richtigen Adressbereich eingestellt sind und eine Subnetzmaske von 255.255.0.0 verwenden.

Der APIPA-Dienst kann auch dann von Nutzen sein, wenn der DCHP-Client eine frühere IP-Adresse vom DHCP-Server erhalten hat. Dies gilt selbst dann, wenn das Lease für diese Adresse abgelaufen ist. Der Benutzer wird normalerweise benachrichtigt, wenn ein DHCP-Client zwischen DHCP- und APIPA-Adressierung umschaltet.

APIPA ist standardmäßig aktiviert, kann aber je nach Betriebssystem und Konfiguration des DHCP-Clients in einigen Fällen auch deaktiviert sein.

Microsofts APIPA entspricht nicht vollständig den in RFC 3927 von der IETF definierten Vorgaben für die dynamische Konfiguration von IPv4 Link-Local-Adressen.

Diese Definition wurde zuletzt im April 2024 aktualisiert

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