Die fünf größten Fehler bei Disaster-Recovery-Tests (und wie man sie vermeidet)

Einen DR-Plan zu haben und ihn nicht zu überprüfen ist schlecht. Aber dann passieren bei Disaster-Recovery-Tests auch noch die immer gleichen Fehler.

Welches sind die größten Fehler, die Unternehmen bei der Durchführung von Disaster-Recovery-Tests begehen?

Der größte Fehler überhaupt: Nicht einmal 50 Prozent der Unternehmen mit entsprechenden DR-Plänen testen diese auch. Wenn man sich schon die Mühe macht, einen Disaster-Recovery-Plan (DRP, DR-Plan) zur Geschäftsfortführung aufzustellen und die festgelegten Strategien durch Mitarbeiter und Ressourcen zu unterstützen, sollte man das Ergebnis auch testen. So erfahren Sie, ob die Betriebstheorie der Realität eines Notfalls standhält. Doch angesichts kleiner Budgets lassen derzeit viele Firmen die Disaster-Recovery-Tests unter den Tisch fallen – oder bis auf unbestimmte Zeit „verschieben“. Keine gute Idee!

Und wenn Unternehmen doch testen, wobei ich gelegentlich als Beobachter fungiere, treten immer die gleichen Probleme auf, als da wären:

  1. Es werden nicht die richtigen Bänder oder anderen Wiederherstellungsmedien zum Test mitgebracht.
  2. Zu viele Köche verderben den Brei: Das Management möchte seine Unterstützung zeigen und nimmt am Disaster-Recovery-Test teil, stört aber nur und vergeudet kostbare Zeit. Wenn Manager am DR-Test teilnehmen wollen, fordern Sie sie auf, nur zu beobachten und sich Notizen zu machen.
  3. Mangelnde Standards für die Erhebung der Testdaten: Wenn man sich nur auf diversen Zetteln etwas notiert, wird es schwer, anschließend die Notizen mit den getesteten Aktivitäten in Einklang zu bringen und einen zusammenfassenden Bericht zu erstellen.
  4. Es wird versäumt unmittelbar nach dem Disaster-Recovery-Test mit den Testteams zu sprechen, wenn alles noch gut im Gedächtnis ist. Doch wäre dies der beste Weg, das Verfahren zu verfeinern.
  5. Die Tendenz, die Ergebnisse passend zu machen, sodass die DR-Planung bestätigt beziehungsweise validiert wird, und dabei Fehler zu ignorieren: In diesem Bereich gibt es jedoch keine nicht bestandenen Disaster-Recovery-Tests. Der Testvorgang liefert wertvolle Informationen. Diese können – und sollen – dazu verwendet werden, das Verfahren so zu verbessern, dass die Wiederherstellung im festgelegten Zeitrahmen gelingt. Doch vertuschen viele Planer „Fehlschläge“, damit das Management weiter am Projekt festhält.

Über den Autor: Jon William Toigo blickt auf 30 Jahre Erfahrung im IT-Bereich zurück. Er ist CEO und Managing Principal von Toigo Partners International sowie Vorsitzender des Data Management Institute.

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