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Wiederverwendbaren Code in Entwicklungsprojekten fördern

Entwickler haben nicht viel Zeit. Die Wiederverwendung von Code hilft Programmierern, sich auf die wichtigsten Aspekte eines Projekts zu konzentrieren.

Die Wiederverwendung von Code ist seit den Anfängen der Programmierung eine gängige Praxis in der Softwareentwicklung. Entwickler müssen immer wieder Zeit sparen. Das gelingt auch über die Wiederverwendung von Code, Templates und anderen Ressourcen, die sie oder andere Programmierer erstellt haben.

Da Unternehmen immer mehr Open-Source-Code in Softwareprojekte integrieren, ist wiederverwendbarer Code von großer Bedeutung. Effizienz ist einer der Hauptvorteile bei der Wiederverwendung von Code, da die meisten Anwendungen allgemeine und sich wiederholende Funktionen enthalten, wie zum Beispiel Tastaturbedienungsroutinen, Anzeige- und Dialogroutinen oder Netzwerk- und Speicherzugriffsfunktionen. Diese Funktionen ändern sich selten von Projekt zu Projekt, und es bringt nichts, sie von Grund auf neu zu programmieren.

Ein Unternehmen möchte zum Beispiel eine Bildverarbeitungsanwendung entwickeln. Benutzer wollen – oder auch nicht – eine Anwendung, mit denen sie Bilddateien bearbeiten können, das heißt das Programm sollte Prozesse und Algorithmen für die Helligkeits-, Kontrast- und Bildschärfesteuerung umfassen.

Allerdings muss die Anwendung auch eine Reihe von unterstützenden Features und Funktionen beinhalten, welche Dateidaten und Benutzereingaben verarbeiten sowie das Bild in seinen verschiedenen Bearbeitungszuständen anzeigen und speichern.

Entwickler können die Erstellung einiger dieser Funktionen überspringen, wenn sie Code aus früheren Arbeiten oder Projekten, die unter einer entsprechenden Lizenz verfügbar sind, wiederverwenden. Solche Verknüpfungen ermöglichen es Entwicklern, direkt zu den entscheidenden Prozessen und Algorithmen zu gelangen, die die Anwendung auszeichnen.

Wie man wiederverwendbaren Code schreibt

Die Prozesse und Praktiken, mit denen Entwickler wiederverwendbaren Code erstellen, variieren. Diese Verfahren können von einfachen Praktiken bis hin zu komplexeren Methoden reichen – zum Beispiel sorgfältig geplante Software-Suiten, die von Entwicklern entwickelt wurden, um die Wiederverwendbarkeit von Code zu optimieren. Dabei ist die Wiederverwendbarkeit von Code Teil des grundlegenden Softwaredesigns und der Geschäftsplanung.

Abbildung 1: So hilft die Wiederverwendung von Code Entwicklern.
Abbildung 1: So hilft die Wiederverwendung von Code Entwicklern.

Um wiederverwendbar zu sein, muss der Code mehrere Merkmale aufweisen:

Erstens sollte wiederverwendbarer Code modular und aufgabenspezifisch sein. Der Code sollte eine eindeutige Aufgabe oder eine Reihe von eng miteinander verknüpften Dingen übernehmen. Eine wiederverwendbare Codebibliothek mit Anzeigeroutinen erzeugt zum Beispiel Dialogfelder für Menüs und Dashboards. Je größer und umfangreicher der Code, desto größer ist die Gefahr, dass Features ungenutzt bleiben, was die Software aufbläht und Speicher frisst.

Zweitens sollte der Code so menschenlesbar wie möglich sein. Während einige Programmiersprachen besser lesbar sind als andere, sollte jeder wiederverwendbare Code etablierten Stilen folgen, sinnvolle und eindeutige Variablennamen verwenden und entsprechende Kommentare oder andere Dokumentationen enthalten. Diese Konventionen werden anderen Programmierern helfen, den Code zur Wiederverwendung zu lesen, zu befolgen und zu ändern.

Drittens sollte das Team den Code gründlich testen und schreiben, um Fehler in einer angemessenen Weise zu behandeln. Wenn zum Beispiel eine Routine nach einem Namen fragt, der Benutzer aber stattdessen Zahlen eingibt: wird das Programm abstürzen oder den Fehler erkennen und wiederherstellen?

Die Sorgfaltspflicht bei Wiederverwendung

Man sollte allerdings bedenken, dass Software rechtlichen Schutzmaßnahmen unterliegt, einschließlich Urheberrechts-, Patent-, Marken- und anderen Fragen des geistigen Eigentums. Entwickler sollten sich vergewissern, dass sie den Code wiederverwenden können, bevor sie mit ihm arbeiten.

Diese Lizenzfragen sind in erster Linie ein Problem mit Open-Source-Code. Sie können aber auch auftreten, wenn Code sensible geistige Eigentumsrechte enthält, wie zum Beispiel einen Algorithmus oder ein Verfahren, das ein Unternehmen nicht verbreiten möchte.

Man sollte auch daran denken, dass es viele andere Anforderungen und Details geben kann, die den Ansatz eines Unternehmens für wiederverwendbaren Code definieren. Und natürlich hängt der eigene Ansatz von den spezifischen Geschäftsanforderungen und Entwicklungsstandards ab.

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