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Diese zehn Fehler bei Hyperkonvergenz sollten Sie vermeiden

Hyperkonvergente Infrastruktur (HCI) liegt im Trend. Bei der Anschaffung von Hyperkonvergenz sollten Sie allerdings zehn typische Anfängerfehler elegant umkurven.

Hyperkonvergente Infrastruktur (HCI) war einst eine Nischentechnologie für spezielle Einsatzzwecke wie virtuelle Desktops.

Mittlerweile hat sich die Technologie etabliert und zahlreiche Unternehmen bauen ihre allgemein ausgerichteten Rechenzentren in Richtung Hyperkonvergenz um und zentralisieren dabei Compute und Storage.

Aber bevor Sie sich für HCI entscheiden, sollten Sie sich über zehn Fehlerquellen orientieren, über die Neueinsteiger oft stolpern.

1. Der Glaube an ein Allheilmittel

Obwohl HCI Flexibilität bei Deployment und Provisionierung bietet, gibt es weiterhin traditionelle Probleme beim Management. „Sie müssen sich um die Kapazitätsplanung, Netzwerkstaus und ähnliches kümmern“, betont Jim Meehan, Director Product Marketing bei Kentik.

2. Storage zu wenig berücksichtigen

Viele Unternehmen kümmern sich mehr um CPU und RAM als um Storage. Michael Colonno, Solutions Architect bei Computer Design & Integration, erklärt: „Sie müssen alle Elemente berücksichtigen und sich um Redundanz sowie um einen soliden Wachstumsplan kümmern.“

Wenn ein Knoten ausfällt, sollte ein anderer nahtlos in die Bresche springen können und CPU, RAM und Storage bereitstellen, sonst drohen Datenverluste.

3. Netzwerkanforderungen unterschätzen

Moderne HCI-Systeme im Cluster hängen von einer konsistenten und vorhersehbaren Netzwerkanbindung ab und profitieren von konvergenten Operationen, so Lee Caswell, Vice President VMware. „Informieren Sie Ihr Netzwerkteam, dass Stateful Storage ins Spiel gekommen ist.“

4. Bedürfnisse der Anwendungen

Einige Anwendungen kommen mit Hyperkonvergenz schlecht zurecht. Deduplizierung und Kompression können zu Problemen führen, wenn eine Applikation Daten abschließt.

Auch Anwendungen mit einzigartigen Anforderungen wie hohem Netzwerkdurchsatz oder I/O auf lokaler Disk sind wenig geeignet: „HCI kann es erschweren, einzelne Komponenten zu skalieren“, so Meehan.

5. Künftiges Wachstum

Denken Sie beim Kauf von HCI nicht nur an die momentanen Anforderungen. Mike Leone, Senior Analyst Enterprise Strategy Group, warnt: „Schauen sie zwei oder drei Jahre in die Zukunft. Die Technologie sollte mit unterschiedlichen Anwendungen umgehen können, die Anforderungen der Workloads verstehen und noch wichtiger das erwartete Datenwachstum antizipieren.“ Diese Attribute können ebenso Sorgen mit dem Aufbewahrungsort der Daten in einem Cluster beheben.

6. HCI als Hardware-Appliance

Warum sollten Sie eine Appliance anschaffen und dafür einen hohen Preis zahlen? „Ein softwaredefinierter Zugang erlaubt es, die bestehende Compute-Infrastruktur einzubeziehen und Storage intern oder Direct-attached laufen zu lassen“,  betont Steve Bohac, Senior Principal Product Marketing Manager Red Hat.

7. Proprietäre Produkte

Die ersten HCI-Systeme erforderten die Anschaffung von Hardware und Software im Paket. Diese Methode kann zu Vendor-Lock-in und stagnierender Innovation führen. „Viele Kunden wenden sich an Open Source Communities. Open Source ist mehr als Linux. Es umfasst jetzt IT as a Service, Platform as a Service, Container, Virtualisierung, Storage und mehr, so Bohac.

8. Noch ein Hersteller in der Infrastruktur

Ein Hauptvorteil von HCI liegt in der Konsolidierung. So kann etwa ein Storage Tier aus der Infrastruktur genommen und mit einer Compute Schicht kombiniert werden.

„Dies bietet physische und Kostenvorteile, weil der Footprint im Rechenzentrum reduziert wird. Das spart Strom und Kühlung,“ erklärt Bohac.

Ähnliche Vorzüge bietet eine Konsolidierung der Hersteller, besonders wenn man sich bei der Anschaffung von HCI an einen bestehenden Lieferanten wendet. „Warum sollten Sie die Infrastruktur konsolidieren und dann einen neuen Hersteller in den Beschaffungsprozess integrieren?“ fragt Bohac. Zudem erfordert ein neuer Hersteller Ausbildung für ein Managementsystem und eine Benutzeroberfläche.

Allerdings kann es auch sein, dass die Wahl eines neuen Anbieters sinnvoll ist, etwa wenn er einen größeren Funktionsumfang bietet als der derzeitige Hoflieferant. 

9. Analytische Anwendungen

„Wenn Sie analytische Anwendungen betrachten, geht es nicht nur um Prozessorleistung, sondern auch um Speicherkapazität,“ betont Masood Ul Amin, Vice President Of Technology Innovation bei Aricent.

10. Kein SDDC

HCI-Experten entscheiden sich für einen vollständigen softwaredefinierten Data Center (SDDC) Stack. „Die meisten HCI-Produkte bringen nur Compute und Storage unter einen Hut, aber ein vollständiger SDDC Stack umfasst ebenso Operations Management, Automation und softwaredefiniertes Networking für virtuelle Maschinen und Container über alle traditionellen und Cloud-Native-Applikationen hinweg“, so Caswell.

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