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Jüngere Anwender akzeptieren Biometrie statt Passwort

Die Anwendergruppe der Millennials nimmt es mit Passwörtern wohl nicht so genau wie ältere Anwender, zeigt sich biometrischen Methoden gegenüber aber sehr aufgeschlossen.

Die neuere Generation der IT-Nutzer verhält sich in Sachen Passwörter offenbar anders als ältere Anwender. Dies sind unter anderem Ergebnisse der IBM-Studie „The Future of Identity“. Im Hinblick auf die sich verändernde Belegschaft von Unternehmen durchaus in Sachen Sicherheitsstrategie ein relevanter Faktor. So könnten laut IBM die Millennials diejenige Anwendergeneration sein, die das Passwort überflüssig macht.

In dieser Studie hat IBM weltweit bei rund 4000 Nutzern das Verhalten im Hinblick auf Passwörter, Biometrie, Multifaktor-Authentifizierung und weiteren Sicherheitsaspekten untersucht. So sind die jüngeren Nutzer weitaus mehr mit biometrischen Verfahren vertraut als ältere Generationen. Dies dürfte nicht zuletzt entsprechenden mobilen Geräten geschuldet sein. So seien laut der Studie 75 Prozent der Millennials mit der Biometrie vertraut, bei den über 55-Jährigen seien es 58 Prozent.

Dafür würden ältere Anwender bei der Verwendung von Passwörtern sorgfältiger vorgehen. So würden weniger als die Hälfte der jüngeren Nutzer komplexe Passwörter verwenden zudem würden Passwörter häufig für mehrere Dienste verwandt.

Die jüngeren Anwender sind bei der Akzeptanz von biometrischen Anmeldeverfahren den älteren Nutzern etwas voraus. Die Anmeldung per Fingerabdruck wird von allen als sehr sicher eingestuft.
Abbildung 1: Die jüngeren Anwender sind bei der Akzeptanz von biometrischen Anmeldeverfahren den älteren Nutzern etwas voraus. Die Anmeldung per Fingerabdruck wird von allen als sehr sicher eingestuft.

Dies entnimmt IBM zumindest der Anzahl der verwendeten Passwörter, die jüngeren Befragten würden durchschnittlich deren acht verwenden, während die ältere Generation auf zwölf Passwörter käme. Dafür machen es sich die jüngeren Anwender bei der Nutzung von Kennwörtern gern kommod und setzen wesentlich häufiger als ältere Anwender Passwort-Manager ein. Komfort bei der Anmeldung scheint für jüngere Nutzer ohnehin von großer Bedeutung zu sein, dies mag auch die hohe Akzeptanz der biometrischen Verfahren erklären.

Biometrische Authentifizierung

Insgesamt wird die Anmeldung per Fingerabdruck von den Anwendern als eine der sichersten Methoden zur Authentifizierung eingestuft. Die größten Bedenken haben Nutzer hinsichtlich der biometrischen Authentifizierung in Bezug auf die Privatsphäre, sprich wie die Daten gesammelt und verwendet werden. Darüber hinaus machen sich Anwender Sorgen um eine mögliche Nutzung gefälschter biometrischer Daten, um Zugang zu ihren Konten zu erlangen.

Abseits der Unterschiede zwischen den Generationen hat IBM bei der weltweiten Untersuchung auch lokale Trends registriert. So sind Anwender im asiatisch-pazifischen Raum am besten mit Verfahren wie Multifaktor-Authentifizierung und biometrischer Anmeldung vertraut. In Europa ist man hingegen gerne etwas konsequenter bezüglich komplexer Passwörter, hier verwenden 52 Prozent der Befragten ebensolche. Hier liegen die USA vergleichsweise bei 41 Prozent und der asiatisch-pazifische Raum bei 46 Prozent.

„Im letzten Jahr haben Datenlecks hochsensible, personenbezogene Daten wie Passwörter oder Sozialversicherungsnummern von Millionen von Verbrauchern offen gelegt. Es besteht kein Zweifel mehr daran, dass traditionelle Strategien zum Identitätsschutz von Hackern zunehmend öfter durchschaut und effektiv umgangen werden“, sagt Christian Nern, Head of Security Software DACH bei IBM Deutschland.

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