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Für den digitalen Doppelgänger sind CIAM-APIs Voraussetzung

Derzeit beschäftigt sich CIAM (Customer Identity Access Management) primär mit dem Zugangsmanagement. Künftig werden da auch Attribute der Nutzerpersönlichkeit einbezogen.

Im heutigen Wettbewerb ist es eines der Hauptziele aller Anbieter, ein optimales Kundenerlebnis zu bieten. Ein wichtiger Bestandteil davon ist ein nahtloser Zugang zum angebotenen Produkt oder Service. Dies zu erreichen und ein ideales Zugangserlebnis zu bieten ist oft eine größere technische Herausforderung als weithin angenommen.

Unternehmen treiben die Digitalisierung nicht nur durch immer mehr digitale Angebote für Endkunden voran, auch intern schreitet die digitale Transformation durch das Verbinden bestehender Systeme weiter fort.

Webtechnologien entwickeln sich schnell und kontinuierlich weiter. Das macht diese Aufgaben nicht einfacher, sondern in vielen Fällen auch vielschichtiger. Ein nahtloses Zugangserlebnis muss auf Mobile Apps, IoT-Applikationen und Wearables funktionieren und in Zukunft wahrscheinlich auch auf Devices für das Metaverse. Bei dieser Entwicklung hin zum Web3 müssen Fragestellungen rund um Security, Datenschutz und Distributed Identity immer mitbedacht werden.

Ein Trend der „Experience Economy“ ist die Personalisierung von Angeboten. User und ihre individuellen Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt. Digitale Produkte sollen so wenig generisch und so personalisiert wie möglich sein, um ihre Kunden zielgenau abzuholen. Dazu reicht es nicht aus, Daten zur Nutzeridentität zu haben, mit denen einzelne User identifiziert werden können.

Sie müssen verbunden werden mit Daten zum jeweiligen Nutzerverhalten, der „Nutzerpersönlichkeit“. Die Systeme, die über die Identitätsdaten verfügen, müssen also mit weiteren Informationen angereichert werden, um Nutzeridentität und Verhalten miteinander zu verbinden.

Das CIAM der Zukunft kommt nicht ohne Personalisierung aus

Das Customer Identity Access Management (CIAM) wird in Zukunft anders aussehen. Aktuell steht das reine Zugangsmanagement im Mittelpunkt. Künftig aber wird CIAM auch die Persönlichkeit der Nutzer einbeziehen. Unterschiedliche Attribute der Nutzerpersönlichkeit verändern sich in verschiedener Häufigkeit. Finden diese Interaktionen allerdings im eigenen Ökosystem statt, liegen auch die Datensätze zu ihnen vor und helfen dabei, Personalisierung zu generieren.

An dieser Stelle ergibt sich aus dem Verschmelzen von Nutzeridentität und Nutzerpersönlichkeit das Konzept des Digitalen Doppelgängers, manchmal auch das „digitale Selbst“ genannt. Digitale Doppelgänger sind die Repräsentation von Menschen, Orten und Dingen innerhalb der digitalen Welt. Damit verbindet der Digitale Doppelgänger die reale mit der digitalen Welt. Beispiele für diese Verbindung sind die Kommunikation mit Sprachassistenten, oder Dating-Apps, bei denen auf Basis des digitalen Doppelgängers Vorschläge für reale Personen gemacht werden.

Der Wert dieser Daten liegt auf der Hand. Daher ist es unabdingbar, sie zu schützen. Die gesetzlichen Vorschriften hinsichtlich Privatsphäre und Sicherheit sind vielfältig, sie unterscheiden sich je nach Land und Kontinent.

Den Zugang zu ihren Daten entscheiden immer mehr die Nutzer

Beachtenswert dabei sind etwa auch die jüngsten Entwicklungen bei Android und iOS, die das Verwalten der persönlichen Daten, die Privatsphäre und damit die Personalisierung von Angeboten immer mehr in die Hände der Nutzer legen. Sie entscheiden zunehmend, welche Daten sie mit welchen Anbietern teilen und wirken dadurch aktiv auf die Gestaltung ihrer Digitalen Doppelgänger ein. Für die Zukunft der Digitalen Doppelgänger und der verbundenen Daten bedeutet dies, dass sie heliozentrisch, adaptiv und interoperabel aufgebaut sein müssen.

Christian Reuter, WSO2

„Im CIAM 3.0 sind Kunden keine Unbekannten mehr, sie erhalten mit ihrem Digitalen Doppelgänger eine klare digitale Repräsentation.“

Christian Reuter, WSO2

Unternehmen mit digitalen Angeboten müssen diese Entwicklungen bei ihren Produkten berücksichtigen, ohne dabei den Aspekt der Sicherheit zu vernachlässigen. Dafür brauchen sie leistungsstarke CIAM-Partner.

Anbieter von CIAM-Services werden nicht nur die grundsätzlichen Services wie Nutzerautorisierung und -Identifizierung bereitstellen, sondern auch die genannten neuen Standards bieten müssen. Dafür müssen sie APIs anbieten, die Daten zur Personalisierung zunächst erfassen und dann auch weitergeben und verarbeiten können, so dass sie innerhalb des digitalen Produktes nutzbar sind.

Für ein umfassendes Bild benötigen diese APIs außerdem die Möglichkeit – Consent vorausgesetzt – auch außerhalb der jeweiligen Produkte Nutzerdaten zu generieren. Künstliche Intelligenz und Machine Learning können dann aus diesen Einblicken einen möglichst detaillierten Digitaler Doppelgänger zeichnen, der maximal personalisierte Angebote erlaubt.

Diese nächste Stufe von CIAM steht für ein CIAM, das nicht nur verbunden, sondern optimiert ist. Es gibt Unternehmen die Chance, nicht nur den Zugang zu Angeboten zu managen, sondern diese durch umfassendes Wissen über ihre Nutzer auch tatsächlich zu personalisieren. Im CIAM 3.0 sind Kunden keine Unbekannten mehr, sie erhalten mit ihrem Digitalen Doppelgänger eine klare digitale Repräsentation.

Über den Autor:
Christian Reuter ist General Manager und Vice President Europe bei WSO2.

Die Autoren sind für den Inhalt und die Richtigkeit ihrer Beiträge selbst verantwortlich. Die dargelegten Meinungen geben die Ansichten der Autoren wieder.

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