Definition

Tauschwirtschaft

Auf Tausch basierende Volkswirtschaften gehören zu den frühesten Wirtschaftssystemen der Geschichte. Das Wirtschaftsmodell existierte lange bevor monetäre Wirtschaftsformen aufkamen. Der Tauschhandel kann von jedem Menschen in fast jedem Bereich erfolgreich angewendet werden.

Informell nehmen Menschen oft am Tauschhandel und anderen gegenseitigen Geschäften teil, ohne sich darüber bewusst zu sein. Beispielsweise indem sie einem Bauern oder Bäcker ein Webdesign oder andere technische Unterstützung anbieten und dafür Gemüse oder Backwaren erhalten. Auch der rein internetbasierte Austausch ist üblich, zum Beispiel der Austausch von Inhalten für die Forschung.

Da der Tauschhandel auf Gegenseitigkeit beruht, erfordert er eine gegenseitige Übereinstimmung der Wünsche zwischen den Händlern. Diese Anforderung erschwert den Tausch. In einem ausreichend großen System finden sich allerdings Händler, die die meisten Wünsche erfüllen. Nach Ansicht der Befürworter fördert die Gegenseitigkeit ein Gefühl der Verbundenheit und Gemeinschaft unter den Händlern.

In den letzten Jahren hat der Tauschhandel wieder an Bedeutung gewonnen, um wirtschaftlicher Unsicherheit, Arbeitslosigkeit und der Ausbeutung von Arbeitnehmern entgegenzuwirken. Die Art der modernen Arbeit, die Verbreitung des Internets und der Aufstieg der sozialen Netzwerke haben zu ihrer Verbreitung beigetragen. Andere Beispiele für alternative Wirtschaftssysteme sind Schenkökonomien, Sharing Economies und Zeitbanken.

Diese alternativen Systeme schließen sich nicht gegenseitig aus, und alle können in einem überwiegend kapitalistischen System funktionieren. Da diese Systeme jedoch eher auf Gegenseitigkeit als auf Profit und Wachstum beruhen, gibt es Bedenken (oder Hoffnungen), dass sie das derzeitige Wirtschaftssystem untergraben könnten.

Diese Definition wurde zuletzt im Januar 2019 aktualisiert

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