semisatch - stock.adobe.com

Vier Tipps für den Wechsel des Managed SD-WAN-Providers

Unternehmen sollten ihren Service-Provider für Managed SD-WAN wechseln, wenn sie mit dem bisherigen Dienst unzufrieden sind. Diese vier Tipps sollten sie dabei beherzigen.

Manche Unternehmen verlagern das WAN-Management an einen externen Dienstleister, obwohl Software-defined WAN (SD-WAN) die Arbeit der IT-Abteilung erheblich vereinfacht. Da der Markt für Managed SD-WAN sehr schnell wächst, bieten mittlerweile die meisten Carrier, Netzbetreiber und sogar einige General Managed Service-Provider Managed SD-WAN an.

Da sowohl die Technologie als auch die Managed Services für SD-WAN noch recht neu sind, ist es durchaus möglich, dass die ersten Unternehmen, die frühzeitig auf Managed SD-WAN gesetzt haben, feststellen, dass sie sich für den falschen Partner entschieden haben.

In diesem Fall müssen sie einen anderen Service-Provider für Managed SD-WAN finden und den Übergang zum neuen Anbieter reibungslos über die Bühne bringen.

Vier Tipps zum Wechsel des Providers

Hier folgen vier wichtige Punkte, die Unternehmen beachten sollten, wenn sie ihren Service-Provider für Managed SD-WAN wechseln wollen:

  1. Genaue Analyse der Probleme mit der Lösung des ersten Anbieters. Nur Unternehmen, die genau wissen, wo die Fehler lagen, können gezielt einen neuen Anbieter auswählen, um die Probleme zu beheben. Möglicherweise erwies sich die Plattform des bestehenden Anbieters als schlecht geeignet für die tatsächliche WAN-Nutzung des Kunden. Oder der Anbieter hat die Service Level Agreements (SLA) nicht eingehalten, stellt zu wenig Personal für den Support bereit oder verzeichnet gerade eine Mitarbeiterfluktuation, die sich auf den Service auswirkt. Oder vielleicht ist der Provider schlecht darin, externe Partner oder Dienstleister wie die Carrier für die letzte Meile zu koordinieren. Was auch immer der Grund für die Unzufriedenheit sein mag: Firmen sollten die Auswahl des neuen Managed SD-WAN Service-Providers danach ausrichten, genau diese Probleme zu lösen.
  2. Den bestehenden Anbieter in die Planung des Wechsels einbeziehen. Auch wenn es dem bisherigen Provider höchstwahrscheinlich nicht gefallen wird: das Unternehmen und der neue Provider benötigen den ursprünglichen Anbieter, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Der bestehende Provider muss die Änderungswünsche seiner Kunden vertragsgemäß berücksichtigen, da ein Vertragsbruch langfristig seine Kosten erhöht. Wenn der Anbieter die Umstellung erschwert, verliert er jede Chance, andere Bereiche des Unternehmens als Kunden zu gewinnen, die Firma in Zukunft zurückzugewinnen oder eine gute Empfehlung zu erhalten.
  3. Richtlinien für die neue Umgebung definieren und umsetzen, bevor Sie die Verbindungen umstellen. Durch die Erfahrungen mit der früheren Lösung kann das Unternehmen bisher funktionierende Richtlinien kopieren oder neue Richtlinien für den neuen Service einführen, um bisherige Probleme zu vermeiden. Das beste Szenario: Die neue Plattform ist mit der alten identisch, vorausgesetzt, dass die Technologie beim ersten Mal nicht das Problem war, und die Richtlinien lassen sich ohne viel Aufwand neu erstellen.
  4. Der Übergang der Verbindungen sollte schrittweise erfolgen und mit LTE beginnen: Wenn es der neue Service zulässt, sollten Firmen zunächst mit LTE-Funkverbindungen (Long Term Evolution) starten. Über LTE können sie den Datenverkehr konfigurieren, steuern und testen, ohne Kabel verlegen zu müssen.

Im nächsten Schritt sollten Firmen überlegen, ob sie die LAN-seitige Verbindung des alten Anbieters als Input für den neuen Service nutzen, bevor sie die Verbindungen schrittweise vom alten Service auf den neuen verschieben. Alternativ können sie die beiden Dienste parallel miteinander verbinden; beide LAN-seitigen Verbindungen nutzen dafür denselben Router oder Switch. Auf diese Weise lassen sich die Links dann nacheinander auf den neuen Service übertragen; die alte Lösung kann dann abgeschaltet werden, wenn alle bisherigen Verbindungen getrennt sind.

Vier Tipps zum Wechsel des SD-WAN-Providers
Abbildung 1: Vier Tipps zum Wechsel des SD-WAN-Providers

Der Übergang muss nicht kompliziert sein

Da mittlerweile Technologien für die einfache Konfiguration von SD-WAN (Zero Touch) weit verbreitet sind, sollte es für Unternehmen möglich sein, diese Umstellung an jedem Standort mit nur wenig oder gar keinem Aufwand vorzunehmen – unabhängig vom Provider des Managed SD-WAN, der mit dem IT-Personal vor Ort die Netzwerkverbindungen umstellt.

Im nächsten Schritt sind die IP-Adressen für den Übergang sowie die Kontrolle des Übergangs festzulegen. Auf diese Weise kann der neue Provider das Verhalten des alten Netzes während der Demontage überwachen.

Die Umstellung auf einen neuen Service-Provider für Managed SD-WAN sollte dank der Architektur von SD-WAN so einfach wie nie zuvor sein. IT-Gruppen, die früh auf SD-WAN setzten und mit ihrem SD-WAN-Service nicht zufrieden sind, sollten sich nicht gefangen fühlen. Stattdessen sollten sie sich so schnell wie möglich auf die Suche nach einem neuen Anbieter begeben, in der Gewissheit, dass der Übergang reibungslos und ohne Ausfall des Services erfolgen kann.

Folgen Sie SearchNetworking.de auch auf Twitter, Google+, Xing und Facebook!

Nächste Schritte

Wichtige Fragen zu SD-WAN Managed Services

Servicemodelle für SD-WAN im Vergleich

Gratis-eBook: Ratgeber SD-WAN

Erfahren Sie mehr über LAN-Design und Netzwerkbetrieb

ComputerWeekly.de
Close