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Vier Punkte für eine reibungslose SDN-Installation

Die Implementierung einer softwaredefinierten Infrastruktur kann schwierig sein. Automatisierung, sinnvolle Hardware und qualifizierte Entwickler sind wichtig.

Softwaredefinierte Netzwerke ermöglichen es Unternehmen, mehr Automatisierung und Programmierbarkeit in das Netzwerk zu bringen. Dies kann die Verwaltung vereinfachen.

Der Bedarf an Netzwerkorchestrierung ist bei Unternehmen gegeben, auch wenn es Bedenken geben mag. Dabei spielt das solide Konzept des softwaredefinierten Netzwerks (SDN) eine Rolle gerade für solche Unternehmen, die Virtualisierung, Cloud, Container oder Microservices nutzen.

Diese Nutzungsszenarien spielen der Automatisierung in die Karten, denn deren manuelle Verwaltung über die Kommandozeilenschnittstelle (CLI, Command Line Interface) wird schnell unpraktisch. Das gilt umso mehr, als die Anbieter in ihre Software inzwischen durch künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen erweitern. Durch die daraus resultierenden Fähigkeiten zum Selbstlernen und zur Selbstheilung werden Netzwerke noch umfassender automatisiert.

„Die Leute versuchen, die Agilität zu verbessern. Sie müssen die Zeitspannen, die sie für Netzwerkänderungen brauchen, von Tagen oder Wochen auf Stunden oder Minuten reduzieren und sehr viel besser auf das digitale Geschäft reagieren. Außerdem wollen sie bessere Verfügbarkeit und größere Zuverlässigkeit“, kommentiert Joe Skorupa, Vice President und Distinguished Analyst bei Gartner.

In der Regel, so meint er, führe eine Änderung am Netzwerk zu einem Ausfall, wofür Komplexität und Dominanz althergebrachter Tätigkeiten auf Basis der Kommandozeile verantwortlich zu machen seien. Um solche Störungen zu verhindern, sollten Sie die folgenden vier Faktoren für eine SDN-Installation beachten:

1. Automatisierung versus Netzwerktechnologie

Um die besten Management- oder Automatisierungs-Tools auszuwählen, sollte berücksichtigt werden, welche Rechenumgebung die SDN-Installation unterstützt. Ein Unternehmen mit Hang zu Linux DevOps würde etwa darauf achten, dass Chef oder Puppet integrierbar wären. Damit würde sichergestellt, dass die Netzwerkarchitektur eingerichtet werden könnte und die Software für die Automatisierung über die richtigen Funktionen und Kompatibilität verfügt.

„Was wir den Leuten raten, und da schießt es den Netzwerkprofis regelmäßig den Kopf weg, ist die Auswahl der Automatisierungsumgebung anstelle des Netzwerkanbieters. Danach können dann Netzwerkanbieter entsprechend ausgewählt werden, wie sie zu der gefundenen Automatisierungsumgebung passen“, sagt Skopura.

2. Testmöglichkeiten während der SDN-Installation

Tests sind immer dann unerlässlich, wenn neue Technologien im Rechenzentrum eingesetzt werden sollen – in der Regel mit kleinen Proofs of Concept und reifend zu Piloten, die einen definierten Bereich abdecken. Da SDN einen höheren Automatisierungsgrad ermöglicht, „würde ich erwarten, dass Unternehmen sich vor einem vollständigen Rollout zunächst mit der Technologie vertraut machen wollen“, sagt Bob Laliberte, Senior Analyst und Practice Director bei der Enterprise Strategy Group.

Größere Aktualisierungen von Technologie werden oft in Etappen durchgeführt, um die Ausfallzeiten zu minimieren.

„Hyperscale-Rechenzentren haben fleißig daran gearbeitet, dass Upgrades und neue Technologien ohne Ausfallzeiten aktualisiert werden können“, sagt Laliberte. Das bedeutet, dass Testprotokolle wahrscheinlich von den Gegebenheiten des Rechenzentrums und dem Umfang der Redundanz abhängen.

Skopura hingegen hält Redundanz in Netzwerken für den Grund einer gewissen Sprödheit. Jede Änderung, einschließlich einer SDN-Installation, sei ein Risiko. „Um mit SDN erfolgreich zu sein, müssen Sie wirklich jeden Server und alle Ihre Daten verstehen“, meint er.

Das kann leicht 150 Personenstunden pro Server erforderlich machen. Wenn es machbar ist, kann das Unternehmen Drittanbieterdienste zur Datenprüfung einsetzen oder eine Software zur Verwaltung der Infrastruktur von Rechenzentren mit Automatisierung verwenden.

3. Hardwarekompatibilität

Welche Hardware ein Unternehmen für eine SDN-Installation benötigt, hängt weitgehend vom Anbieter ab, mit dem das Unternehmen arbeitet, beispielsweise Cisco oder Hewlett Packard Enterprise. Diese Anforderungen reichen von chassisbasierten Optionen bis hin zu Whitebox-Lösungen.

„Von zentraler Bedeutung ist, dass ein SDN immer noch Hardware benötigt, aber dass der Schwerpunkt jetzt viel mehr auf der Seite der Software liegt“, meint Laliberte. „Viele Netzwerkgeräte von Anbietern laufen auf handelsüblichen Rechnern“, sagte er.

Unternehmen sollten verstehen, was sie kaufen und welchen Zweck es im Rechenzentrum hat, um nicht Geld für unnötige Hardware zu verschwenden.

Laliberte empfiehlt auch, von den Anbietern Referenzen für gleich große Umgebungen zu erfragen, damit man „versuchen kann, von den Unternehmen zu lernen, die dies bereits eingesetzt haben, um deren etwaige Fehler nicht zu wiederholen“.

4. Team-Programmierkenntnisse

Beim Übergang zu SDN muss das Netzwerkteam erwägen, neue Fähigkeiten zu erwerben – namentlich Programmierfähigkeiten.

„Die wohl bekannteste [Trainingsressource] ist DevNet von Cisco“, sagt Laliberte.

Unternehmen sollten in die Schulung ihrer Mitarbeiter hinsichtlich Installation und Wartung von SDNs investieren – und dabei insbesondere in die Aspekte der Programmierbarkeit –, um die weitere Vereinfachung der Abläufe zu unterstützen. Vor der Arbeit mit einem SDN sollten IT-Vorgesetzte die bisherigen Fähigkeiten der Teammitglieder bewerten und herausfinden, welcher Trainingsbedarf besteht.

Durch die Programmierbarkeit wird Automatisierung in einer Weise gefördert, die auch als Infrastructure as Code bekannt ist. Dies bedeutet im Ergebnis, dass Netzwerkadministratoren statt die  CLI zu Nutzen zur Bearbeitung von Aufgaben gleich das Netzwerk programmieren und weitere Funktionen automatisieren können.

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