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LTO-8: Mehr Kapazität für Bandlaufwerke

Der neue Standard LTO-8 ermöglicht höhere Kapazität für Bandlaufwerke. Entsprechende Geräte sollen noch vor dem Jahresende auf den Markt kommen.

Mit dem neuen Standard LTO-8 wird sich die Kapazität von Magnetbändern verdoppeln. Damit wird das altehrwürdige Speichermedium wieder interessanter für langfristige Speicherung und Data Protection.

Linear Tape Open LTO-8 erlaubt eine komprimierte Datenmenge von 32 TB pro Band sowie eine durchschnittliche Datenübertragungsrate von 1.180 MBps. Für unkomprimierte Daten betragen die Parameter 12,8 TB Kapazität sowie Übertragungsrate von 472 MBps.

Wahrscheinlich werden Bandlaufwerke gemäß LTO-8 Standard noch dieses Jahr auf den Markt kommen.

Vorteile und Herausforderungen

Die Befürworter von Bandlaufwerken verweisen auf die hohe Kapazität und die klar vorgezeichnete Roadmap. Alle zwei bis drei Jahre wird eine neue Generation des LTO-Standards die Kapazität effektiv verdoppeln. Der Weg zu LTO-10 ist bereits vorgegeben mit einer voraussichtlichen Kapazität von 120  TB komprimiert und 48 TB unkomprimiert.

Es gibt mit Flash und Festplatten zwar schnellere Speichermedien, Bandlaufwerke punkten dafür aber bei der Langzeitarchivierung und durch hohe Sicherheit.

TechTarget-Experte Jim O'Reilly urteilt: „Es dauert etwa zehn Minuten, um ein Restore vom Band durchzuführen. Auch der Dateizugriff ist verglichen mit einer Festplatte langsam. Das bedeutet, dass die Wiederherstellung nach einem Ausfall von Band zu lahm ist. Der Mehrwert von Bändern besteht darin, dass auf große Datensätze etwas aus dem wissenschaftlichen oder Telemetrie-Bereich zugegriffen werden kann, wo die Zugangsgeschwindigkeit nicht so wichtig ist und alte Daten immer noch wertvoll sind.“

Zur Verteidigung gegen Ransomware-Angriffe sind Offline-Backups auf Band eine empfehlenswerte Strategie.

Hier die Einschätzung des TechTarget-Experten Brien Posey: „Auch wenn Continous Data Protection (CDP) wegen des einfachen Rollbacks wohl der effektivere Schutz gegen Ransomware ist, haben Bandlaufwerke den Vorzug der physischen Trennung. Ein Band, das nicht mit dem Netzwerk verbunden ist, kann auch nicht kompromittiert werden.“

Rich Gadomski, Marketingchef von Fujifilm und Mitglied des Tape Storage Council, setzt auf eine Tiering-Plattform mit Band, Festplatte, Flash und Cloud: „Tape ist wirklich am besten für Langzeitarchivierung.“

Laut einer Marktstudie des Tape Storage Council kostet Archivierung auf Festplatten sechsmal so viel wie auf Band. Die Datenübertragung auf Band soll bis 2025 fünfmal schneller als auf Festplatten erfolgen. Für Tape spricht zudem der geringere Energieverbrauch.

Verkaufte Bandkapazität wächst

Während die Gesamtzahl der verkauften Bänder 2016 gegenüber dem Vorjahr stabil blieb, legte die Kapazität dieser Bänder um 26 Prozent auf 96.000 GB zu, so eine Studie der LTO Program Technology Provider Companies (Hewlett Packard Enterprise (HPE), IBM und Quantum).

Laura Loredo, Marketing Product Manager HPE, hebt hervor, dass Medienunternehmen wegen der Kostenvorteile oft auf Band setzen. Im Gegensatz dazu gäbe es bei Festplatten einen Abwärtstrend, weil diese durch Flash-Laufwerke für Primär-Storage verdrängt würden.

LTO-8 im Blickpunkt

LTO ist die wichtigste Technologie für Bandlaufwerke, hält der Bericht „Digital Data Storage Outlook 2017" von SpectraLogic fest. Tape sei zwar weniger für Sekundär-Storage gefragt, aber unverändert stark in der Langzeitarchivierung. Für Band spricht der geringe Platz- und Energiebedarf, hohe Datenintegrität über einen langen Zeitraum und geringe Kosten pro GB. Während Speichern in der Cloud einige kleinere Bandinstallationen abgelöst hat, setzen die großen Cloud-Provider intern stark auf Band als Speichermedium.

SpectraLogic bietet ein Vorbestellprogramm für LTO-8. Vorbesteller erhalten Priorität bei der Auslieferung von Laufwerken und Medien. Wenn LTO-8 voll verfügbar ist, werten alle Tape Libraries von Spectra Logic 1 PB unkomprimierte Kapazität sowie LTFS, WORM und AES 256-Bit Hardwareverschlüsselung bieten.

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