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NetApp führt mit AFX eine Datenplattform für KI und Cloud ein

Neben den KI-optimierten und disaggregierten AFX-Systemen und der AFX Data Engine kündigt das Unternehmen neue Sicherheitsfunktionen und stärkere Integration mit Google Cloud an.

Im Rahmen der Hausmesse NetApp Insight 2025 hat NetApp mehrere zentrale Neuerungen vorgestellt, die das Unternehmen klar als Infrastrukturpartner für KI-, Cloud- und Sicherheitsanwendungen positionieren sollen. Mit der Einführung des neuen AFX-Portfolios erweitert NetApp seine Datenplattform um eine vollständig neu entwickelte Architektur für KI-Workloads. Ergänzend stärkt der Anbieter sein Sicherheitsangebot mit integrierter Data-Breach-Erkennung und stellt in Zusammenarbeit mit Google Cloud neue Block-Storage- und KI-Integrationen bereit. Zusammen bilden die Ankündigungen eine durchgängige Strategie, die leistungsfähige Speicherinfrastruktur, Datenservices und Cyberresilienz in einer einheitlichen Plattform vereint.

Disaggregiertes AFX-System für KI-Workloads

NetApp führt sein AFX-Portfolio ein und stellt in diesem Rahmen ein neues disaggregiertes All-Flash-Storage-System und eine integrierte AI Data Engine vor. Das System NetApp AFX basiert auf der ONTAP-Architektur und trennt Leistung und Kapazität für eine flexible Skalierung bis zu 128 Knoten bei Exabyte-Kapazitäten. Es ist für NVIDIA DGX SuperPOD zertifiziert und integriert optionale DX50-Datenkontrollknoten, die ein globales Metadaten-Management ermöglichen und auf NVIDIA-beschleunigter Hardware laufen. Der hersteller verspricht eine Skalierbarkeit auf Exabyte-Niveau.

Abbildung 1: AFX-Storage soll hohe Skalierbarkeit und Leistung für anspruchsvolle Workloads wie KI bieten.
Abbildung 1: AFX-Storage soll hohe Skalierbarkeit und Leistung für anspruchsvolle Workloads wie KI bieten.

Das System adressiert insbesondere leistungsintensive KI-Workloads in hybriden und Multi-Cloud-Umgebungen. Die Lösung kombiniert Hochleistungs-Storage mit Datenmanagement- und Cyberresilienzfunktionen und kann sowohl vor Ort als auch über das Keystone STaaS-Abonnementmodell betrieben werden.

AI Data Engine für vereinheitlichte Datenpipelines

Mit der NetApp AI Data Engine (AIDE) ergänzt das Unternehmen das Portfolio um eine umfassende Datendienstplattform für KI-Anwendungen. Sie bietet Funktionen für Datenaufnahme, -vorbereitung und -bereitstellung und soll die gesamte Datenpipeline von GenAI-Anwendungen automatisieren.

AIDE nutzt das NVIDIA AI Data Platform Reference Design mit NVIDIA AI Enterprise-Software und NIM-Microservices für Vektorisierung, semantische Suche und Richtlinienmanagement. Die Engine kann direkt auf AFX-Clustern betrieben werden und integriert Sicherheits- und Governance-Funktionen über den gesamten Datenlebenszyklus.

Abbildung 2: Die Data Engine gibt umfassenden Einblick in die Datenlandschaft und gibt unter anderem einen umfassenden Überblick, wo sich sensible Daten befinden.
Abbildung 2: Die Data Engine gibt umfassenden Einblick in die Datenlandschaft und gibt unter anderem einen umfassenden Überblick, wo sich sensible Daten befinden.

Darüber hinaus führt NetApp neue Object-APIs für Azure NetApp Files ein, mit denen Unternehmen NFS- und SMB-Daten direkt mit Azure-Diensten wie Fabric, OpenAI oder Synapse verbinden können, ohne Datenmigration. Eine erweiterte Funktion für Unified Global Namespace ermöglicht außerdem den transparenten Zugriff auf ONTAP-Daten aus Azure heraus, inklusive granularer Datenübertragung, SnapMirror-Replikation und automatisierter Disaster-Recovery-Unterstützung.

Neue Sicherheitsfunktionen: Data Breach Detection und isolierte Wiederherstellung

Parallel zu den KI-Neuerungen hat NetApp die Ransomware Resilience Services überarbeitet. Die ehemals als Ransomware Protection bezeichnete Lösung bietet nun KI-gestützte Erkennung von Datenlecks sowie isolierte Wiederherstellungsumgebungen.

Die Data Breach Detection analysiert Nutzer- und Dateisystemverhalten auf Anomalien, um mögliche Exfiltrationsversuche frühzeitig zu erkennen. Alarme werden über SIEM-Systeme an die Sicherheitsverantwortlichen weitergeleitet, um schnelle Gegenmaßnahmen zu ermöglichen.

Die isolierten Recovery-Umgebungen erlauben die Wiederherstellung betroffener Workloads in einer sauberen Umgebung. Mithilfe KI-basierter Scans werden manipulierte Daten identifiziert und der letzte saubere Wiederherstellungspunkt bestimmt.

Diese Funktionen ergänzen das bestehende Sicherheitsportfolio um ONTAPs Autonomous Ransomware Protection mit KI (ARP/AI), das laut NetApp eine hohe Erkennungsrate bei komplexen Verschlüsselungsangriffen erreicht.

Zusammenarbeit mit Google Cloud: Block Storage und Gemini-Integration

In einer weiteren Ankündigung erklärt NetApp die Vertiefung seiner Partnerschaft mit Google Cloud. Neu ist die Unterstützung von Block Storage (iSCSI) innerhalb von Google Cloud NetApp Volumes, womit die Plattform nun sowohl File- (NFS/SMB) als auch Block-Workloads im Flex Service Level abdeckt. Damit lassen sich virtualisierte Umgebungen und Unternehmensdatenbanken in der Google Cloud betreiben, ohne separate Storage-Dienste zu nutzen.

Zudem erweitert NetApp die Integration mit Google Gemini Enterprise: Daten aus NetApp Volumes können direkt als Quelle für KI-Anwendungen genutzt werden, um kontextbezogene Agenten zu erstellen, ohne eigene RAG-Pipelines.

Wie bereits in Azure, wurde auch für Google Cloud die FlexCache-basierte Unified-Global-Namespace-Funktion eingeführt. Damit lassen sich ONTAP-basierte Speicherumgebungen über Hybrid- und Multi-Clouds hinweg konsistent einbinden. Migration, Snapshots und Replikation erfolgen weiterhin über SnapMirror.

Fazit: Vereinheitlichte Datenplattform für KI und Cyberresilienz

Mit den neuen AFX-Systemen, der AI Data Engine und den erweiterten Sicherheits- und Cloud-Funktionen baut NetApp seine intelligente Dateninfrastruktur zu einer konsistenten Plattform für KI, Sicherheit und Cloud-Integration aus. Das Unternehmen kombiniert Hochleistungs-Storage, automatisierte Datendienste und erweiterte Bedrohungserkennung zu einem einheitlichen Ansatz für moderne, hybride IT-Architekturen.

Dabei ist disaggregiertes Storage nur der letzte Trend in der Speicherindustrie, dem auch andere Hersteller folgen, beispielsweise VAST Data, Hammerspace, HPE oder Pure Storage. Gepaart mit KI und tieferer Verzahnung mit Google soll dies dem Unternehmen den nächsten Wettbewerbsvorsprung verschaffen.

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