V2P (Virtuell zu Physisch)
Was ist Virtual to Physical oder Virtuell zu Physisch (V2P)?
Virtual to Physical (V2P) bezeichnet die Übertragung oder Portierung einer virtuellen Maschine (VM) auf eine physische Maschine, der deutsche Begriff ist virtuell zu physisch. Der Begriff bezieht sich auf die Migration eines Betriebssystems(OS), von Anwendungs-Programmen und Daten von einer VM oder Partition auf die Haupt-Festplatte oder das Solid-State-Laufwerk (SSD) eines Zielsystems. Das Ziel kann ein einzelner Computer oder mehrere Systeme sein.
V2P kann verwendet werden, um den Laufwerksinhalt eines ausgefallenen Computers oder Netzwerkservers von einem Speichermedium wie einem Bandlaufwerk wiederherzustellen. Es kann auch in Verbindung mit der Migration von physisch zu virtuell (P2V) verwendet werden, um das Betriebssystem, Anwendungen und Daten von einem Computer auf eine VM und von dieser VM auf andere Computer zu kopieren.
Erste Schritte mit Virtual-to-Physical
Es gibt zwei Hauptgründe, warum eine V2P-Migration erforderlich sein kann: Um eine virtuelle Festplattendatei (VHDX) in ein physisches Laufwerk umzuwandeln und wenn eine physische Umgebung für bestimmte Bereitstellungen erforderlich ist, kann V2P manuell durchgeführt werden, indem die physische Zielumgebung, zum Beispiel ein bestimmtes Laufwerk, definiert wird und dann das Betriebssystem, die Anwendungen und die Daten aus der virtuellen Umgebung darauf installiert werden. Dieser Prozess kann jedoch schwierig und unsicher sein, insbesondere wenn sich die Hardware in der neuen Umgebung erheblich von der alten unterscheidet.
Um den Prozess zu vereinfachen, werden spezielle Migrations-Tools verwendet.

Die Funktionsweise von V2P
Während und nach der V2P-Migration wird die VM in einen physischen Computer umgewandelt, ohne dass dabei ihr Status, ihre Daten oder ihre Betriebsfunktionen verloren gehen. In der Regel wird der Prozess von einer Migrationssoftware eines Drittanbieters durchgeführt, die sich außerhalb des Hypervisors der VM befindet.
Der V2P-Migrationsprozess umfasst die folgenden grundlegenden Schritte:
- Identifizieren Sie den physischen Zielcomputer, auf den die VM migriert werden soll.
- Überprüfen Sie die Kompatibilität von Hardware und Software auf der VM und dem physischen Zielcomputer.
- Erstellen Sie eine Liste der Hardwarekomponenten des Zielgeräts.
- Ermitteln Sie, welche Treiber erforderlich sind, indem Sie die Geräte in der Registrierung anzeigen. Diese Treiber müssen mit dem Gastbetriebssystem auf dem Quellgerät übereinstimmen.
- Sammeln Sie alle Treiber, die für den Betrieb der Geräte auf dem Zielgerät erforderlich sind.
- Erstellen Sie einen Snapshot oder eine Sicherungskopie der zu migrierenden VM. Die Virtualisierungsplattform bietet in der Regel eine Snapshot-Funktion.
- Bereiten Sie die Dienstprogramme auf der zu migrierenden VM vor.
- Installieren Sie alle Treiber und Anwendungen zusammen mit dem Betriebssystem auf dem Zielcomputer.
Für die Migration von virtuell zu physisch erforderliche Tools
Für die Übertragung einer VM auf einen physischen Host sind Migrations-Tools erforderlich. Dazu gehören:
- Image-Übertragungs-Tool, eine Anwendung wie Symantec Ghost, die das vorbereitete Betriebssystem von der VM auf einen physischen Computer überträgt
- ein Dienstprogramm zur Vorbereitung des Images für die Übertragung, wie zum Beispiel Microsoft Sysprep, das für Konfigurationsänderungen an Hardwaregeräten erforderlich ist – es muss auf der Quell-VM installiert sein
- native Gerätetreiber für den physischen Zielcomputer und seine gesamte Hardware, die für die Migration erforderlich sind

Herausforderungen und bewährte Verfahren für die V2P-Migration
Obwohl eine V2P-Migration in der Regel gut umzusetzen ist, schlägt der Prozess manchmal fehl. Um die Wahrscheinlichkeit eines Scheiterns zu minimieren, sollten einige bewährte Verfahren befolgt werden.
Vor Beginn des V2P-Prozesses ist es wichtig, ein vollständiges Backup der zu konvertierenden VM zu erstellen. Es ist auch wichtig, die Anmeldedaten eines lokalen Administrators zu kennen – Benutzername und Passwort –, da die VM beim ersten Hochfahren möglicherweise keine Netzwerkverbindung hat und zwischengespeicherte Anmeldedaten möglicherweise nicht funktionieren.
Probleme mit Hardware-Treibern – insbesondere die Nichtübereinstimmung geladener Treiber mit der vorhandenen Hardware – sind eine häufige Herausforderung bei der V2P-Migration. Um diese Möglichkeit zu verringern, ist es hilfreich, die Hardware in einen möglichst generischen Zustand zu versetzen, indem Laufwerke für die Dauer des Prozesses in die virtuelle IDE-Kette verschoben werden.
Die gesamte Hardware im BIOS-Modus muss mit VMs der Generation 1 übereinstimmen, und die Hardware im UEFI-Modus muss mit VMs der Generation 2 übereinstimmen. Es ist auch wichtig, alle statischen IP-Informationen von allen virtuellen Adaptern zu entfernen.
Bevor Sie fortfahren, sollte die VM ausgeschaltet sein. Um ein sauberes Image zu erstellen, sollte Imaging-Software verwendet werden.
Sobald alles von der VM auf den Zielcomputer verschoben wurde, ist es wichtig, es zu testen, um sicherzustellen, dass alles wie vorgesehen funktioniert. Wenn dies der Fall ist, kann die Quell-VM gelöscht werden.