ludodesign - Fotolia

Wie man belegten Speicher von Transaktions-Logs nutzbar macht

Transaktions-Logs von Exchange Server füllen schnell die Festplatte. Wie kann man den dadurch belegten Speicherplatz wieder nutzbar machen?

Die Transaktions-Logs des Exchange Servers können schnell den Speicherplatz belegen und zu Problemen führen. Jeder Administrator wird diesen Schwierigkeiten gegenüberstehen und muss dann Lösungen finden, wie man den belegten Speicherplatz wieder nutzbar macht und verhindert, dass er durch neue Logs wieder belegt wird.

Das Kernproblem bei den Log-Einträgen ist der Festplattenplatz, was eine sinnvolle Kapazitätsplanung und -verwaltung erfordert. Aber selbst mit einer vernünftigen Planung können Kapazitätsprobleme auftreten, die das Unternehmen in ihren ersten Design-Planungen für Exchange Server oft nicht berücksichtigt.

Hier sind drei bekannte Beispiele aufgelistet, wie es zum Volllaufen einer Festplatte durch Transaktions-Logs kommen kann:

  • Das Backup funktioniert nicht und die Logs werden nicht wie erwartet beschnitten bzw. kurz gehalten.
  • Mailbox-Bewegungen – insbesondere Migrationen – generieren mehr Transaktions-Logs auf dem Zielserver als angenommen wurden.
  • Ungeplantes und schnelles Wachstum oder Veränderungen in der Mail-Nutzung des Unternehmens, beispielsweise durch das jährliche Versenden von Verträgen mit großen Dateianhängen.

Nehmen wir an, Sie können das Storage-Volume, auf dem die Log-Einträge abgelegt werden, nicht vergrößern. Dann müssen die Log-Files manuell verschoben werden. Werden die Daten, die ins Log-File geschrieben wurden, an die Exchange-Datenbank (.edb-File) gegeben, dann können die Logs vom File-System verkleinert werden.

Funktioniert diese Verkleinerung nicht, so kann der Administrator die Datenbank und Checkpoint Headers nutzen, um festzustellen, welche Transaktions-Logs sich manuell entfernen lassen. Dieser Prozess variiert, wenn eine Exchange-Serverversion von vor 2010 zum Einsatz kommt. In Exchange-Versionen 2010 und jünger kann der Administrator das Kommando eseutil /mk gegen die Checkpoints E##.chk laufen lassen.

Um beispielsweise einen File Dump zu initiieren, kann das so aussehen:

[PS] C:\Program Files\Microsoft\Exchange Server\V14\Bin\eseutil /mk "C:\Program Files \Microsoft\Exchange Server\V14\Mailbox\Mailbox Database 1234567890\e00.chk"

Im Output des Dumps muss man diesen Checkpoint-Wert suchen:

Checkpoint: (0x29,FFFF,FFFF)

Insbesondere muss der Administrator nach dem ersten Hex-Wert suchen. In diesem Beispiel ist dies 0x29, was dem Transaktions-Log-File E0000000029.log entspricht. Alle Log-Files, die älter sind als das, was im Checkpoint-Header enthalten ist, können von der Festplatte entfernt werden. Alle neueren Log-Einträge müssen bestehen bleiben.

Ebenso kann der IT-Verantwortliche die Umlaufprotokollierung (circular logging) auf der Datenbank einsetzen. Das befreit den Speicherplatz, der gerade von den Transaktions-Logs belegt wird und verhindert, dass die Logs immer wieder wachsen und die Festplatte füllen.

Das mag eine kurzfristige Lösung sein, empfiehlt sich aber für Standalone-Mailbox-Server, da es die Log-files als eventuelle Disaster-Recovery-Option eliminiert.

Um künftig solche Staus an Logs zu vermeiden, sollte man genügend Kapazität allokieren, um auf unerwartete Geschehnisse vorbereitet zu sein. Hier sind einige Tipps:

  • Gehen Sie bei der Antwortzeit vom schlimmsten Anwendungsfall aus. Das passiert häufig, wenn der Administrator nicht vor Ort ist und das Backup nicht funktioniert. Da sich niemand um das Problem in diesem Fall kümmert, füllt sich der Speicherplatz mit Transkations-Logs. Allokiert man genügend Kapazität, um Log-Wachstum für einen Zeitraum von sieben bis 14 Tagen bedienen zu können, dann verhindert man Storage-Probleme und einen Ausfall des Speichers.
  • Verfolgen Sie die Anzahl der Log-Files, die täglich und wöchentlich anfallen. Identifizieren Sie Aufwärtstrends beim Log-File-Wachstum bevor das Storage negativ beeinflusst wird.
  • Überwachen Sie den Festplattenplatz und setzen Warnmeldungen, wenn die freie Kapazität unter 20 Prozent fällt.
  • Bestätigen Sie, dass Backups durchgeführt wurden und dass Log-Files erfolgreich nach jedem Backup verkleinert werden konnten.
  • Bevor Sie zahlreiche Exchange-Mailboxen verschieben, versichern Sie sich, dass ausreichend Speicherplatz auf dem Ziel-Mailbox-Server vorhanden ist und dass er größer ist als das, was die verschobenen Mailboxen in Anspruch nehmen werden. Als Faustregel kann man den Speicherbedarf aller Mailboxen zusammenfassen und wenigstens 20 Prozent mehr einrechnen.

Folgen Sie SearchStorage.de auch auf Twitter, Google+ und Facebook!

Erfahren Sie mehr über Software-defined Storage

ComputerWeekly.de
Close